Peter

Treffen...
Jeder Treffer bereitet Freude. Man sollte sich jedoch nicht unter Druck setzen, sondern zunächst beim Training immer gleich zielen (und schießen), bis die Pfeile sich in einem Kreis von 25 cm konzentrieren. Bevor das nicht funktioniert, führt das Wechseln des Zielpunktes bei jedem Schuss eher zu Zufallstreffern.
Daher wechsele ich beim Training(!) nicht gleich den Zielpunkt auf dem Mato, wenn ein Schuss nicht getroffen hat - und versuche weitere gleiche Schüsse, selbst wenn dann die nächsten drei Pfeile (wie heute) rechts unten am Mato eng zusammen (zum Teil auch außerhalb) einschlagen. Dann habe ich zumindest mehrere Pfeile gleichmäßig geschossen... und kann über den „Fehler" nachdenken.

Im Wettkampf korrigiere ich den folgenden Pfeil nur um 50 %. Das bedeutet, dass bei einem rechts unten auf dem Mato eingeschlagenen ersten Pfeil der Zielpunkt um 50 % in die Gegenrichtung verlegt wird. Wenn also der Zielpunkt beim Hoshi-Mato mit dem schwarzen Kreis genau die Mitte gewesen wäre, der Schuss aber rechts unten einschlägt, korrigiere ich den Zielpunkt nur leicht nach links oben... Wenn dann der erste Schuss aufgrund eines technischen Fehlers rechts unten eingeschlagen ist, müsste der zweite Pfeil dann leicht links oben neben der schwarzen Mitte einschlagen, weil ja nur 50 % korrigiert wurde. Hätte ich ggf. 100 % korrigiert, wäre der Pfeil bei jetzt korrekter Schießtechnik ggf. oben links neben dem Mato. [Oft genug beim Training ausprobiert! Habt ihr vielleicht auch schon beobachtet.]

Zum Vergleich:
Bei den westlichen Bogenschützen versuchte man die Treffer so zu platzieren, dass man mit gespreizten Fingern der Hand (etwa 20 cm Treffbereich) alle Pfeile (Profis auf 50 Meter, Anfänger auf 18 Meter) berühren konnte. Erst dann wurde ggf. das Visieren geändert, um mehr in die Mitte der Scheibe zu kommen

Peter

Wer einmal im Detail verschiedene Stile sehen möchte, kann hier ein Video von 2012 anklicken. Mit , und . ist eine Einzelbildbetrachtung im Standbildmodus möglich. Alle 8. Dan Hanshi... Achtet auf:
- Trageweise der beiden Pfeile (Spitze ist zu sehen/nicht zu sehen)
- Auflegen des ersten Pfeils (mit 2 oder einer Bewegung)
- Position des Otoya zwischen den Fingern
- Ashibumi mit einem oder zwei Schritten
- Uchiokoshi (shomen/shamen) und die Höhe des uchiokoshi
- Aufziehbewegung und Höhe des Hozuke
- überstehende Pfeillänge beim vollen Auszug
- Position der Hände im Hanare und Zanshin...
(Treffer erkennt man am typischen Geräusch)
https://youtu.be/QM63qNCmeP4?si=nnx_4fyxzRP8tkFX

Reinhard

Diese Mochi mato sharei (und die Hitotsu mato sharei) muss man zur Renshiprüfung schießen können (und natürlich auch treffen).

Peter

Für meine Anfänger:
mochi mato - jeder hat sein eigenes Mato und geht nach dem Haya zurück, kniet ab und kommt nach dem Abschuss des letzten dann wieder auf die Schießlinie)
hitotsu mato - es gibt für alle nur ein Mato, die Schützen „rotieren" auf bestimmten Positionen im Viereck (meist bei 3 oder 4 Prüflingen)

Zum Hinweis auf die Renshiprüfung (etwa: Lehrerprüfung):
Zunächst schießen alle Anwärter im 5er-Tachi (wie wir das auch üben) mit Kimono. Absolut korrekte Form und 2 Treffer sind in der Regel erforderlich, um weiterzukommen.
Es folgt eine mündliche Prüfung von ca. 20 Minuten zum Kyudo Manual 1 zu Theorie, Praxis und Methodik des Kyudo.
Bei erfolgreicher mündlicher Prüfung folgt dann die angesprochene besondere Zeremonie, die kurzfristig - je nach Anzahl der wenigen Kyudoka, die überhaupt noch im Rennen sind, angesagt wird. Die Prüflinge haben daher im Regelfall zusammen noch nicht geübt!
Von 20 Prüflingen besteht statistisch nur einer, selten zwei.

Peter

gehandicapte Kyudoka...
Dem sitzenden Kyudoka fehlt der linke Unterschenkel, dem zweiten das linke Bein...

Reinhard

Die Schrittgeschwindigkeit in den Videos scheint 60 Schritte pro Minute zu sein. Beim Training kann anfangs ein Metronom helfen...

Peter

Prüfung:
Im Regelfall betritt das folgende Tachi beim Abschuss des Otoya (2. Pfeil) des 3. Schützen (drittletzter Pfeil) im vorausgehenden vollständigen 5er-Tachi.
Sollte Hadanugi/Tatsuki ausgeführt werden müssen (beim Schießen im Kimono) geht man schon eher ins Dojo. Die Gruppe bekommt im Regelfall ein Kommando zum Betreten des Dojo.
Wettkampf:
Beim üblichen Schießen mit jeweils 3 Schützen pro Mannschaft betritt das folgende Tachi das Dojo, wenn der viertletzte Pfeil (der letzte Haya des dritten Schützen) abgeschossen worden ist. Im Wettkampf gibt ein Kampfrichter den Eingang frei. (Wettkampfordnung 13-5)

Reinhard

Jessika schießt einen für ihre Körpergröße zu kleinen Bogen (gem. Antwort in einem Post der sozialen Netzwerke).

Peter

... und wohl auch einen recht schwachen Bogen.