Bitte generell beachten, dass gut gemeinte Korrekturen nur auf Wunsch des Kyudoka von Mitkyudoka gegeben werden sollten. Denn in den meisten Fällen hat der Kyudoka schon gemerkt, was und warum irgendeine Bewegung nicht so geklappt und der Pfeil deshalb deutlich das Ziel verfehlt hat.
Dann kann der folgende Satz helfen: „Kannst du dir erklären, warum der Pfeil das Ziel verfehlt hat?" Wenn der Schütze meint: „Nein, hast du etwas beobachtet?" wäre das ggf. eine implizite Aufforderung, ihm Hilfestellung zu geben.
Da jeder einzelne Kyudoka immer seine individuellen Baustellen hat, ist es auch von Seiten des Übungsleiters nicht sinnvoll, immer wieder in die gleiche Kerbe zu schlagen. Eine Bemerkung: „Achte weiterhin darauf, das Tenouchi immer identisch anzusetzen und bis zum Hanare nichts daran zu ändern." ist da weniger frustrierend als: „Du triffst nichts, weil das ... immer noch falsch ist!"
;-)

Korrektur: 10. Zeile von unten streiche „sind" schreibe „sich"

Der erst Platz wird i.d.R. immer ausgeschossen, d.h. bis ein Schütze nicht trifft. Die folgenden Plätze werden im Enkin ermittelt, d.h. derjenige, der zentraler trifft, hat gewonnen, Abstufung nach Abstand. Wichtig ist die Kontrolle durch mehrere Kampfrichter. Das Ziel darf nicht verdeckt sein. Zunächst wird der zum Mittelpunkt nächste Pfeil gezogen, dann die folgenden, die unterhalb angeordnet werden. Die Pfeile werden für alle sichtbar direkt nach vorne über die Schießbahn getragen, damit keine Manipulation möglich ist und an den Kampfrichter im Shajo übergeben, der von oben die Pfeile abfragt und somit die Platzierung zuweist.

Kleine Ergänzung/Korrektur:
Die ersten 4 Pfeile der Qualifikationsrunde ergaben die 10 besten Schützinnen für die Endrunde mit 10 Pfeilen. Das ist erkennbar an den kleineren roten Startnummern (1-10), die auf die großen Startnummern geklebt worden sind.
Die Einblendungen unten zeigen die Startnummern der Qualifikationrunde. Im Regelfall sind dabei 50 % zu treffen, also 2 von 4 Pfeilen, ohne sich aber vorher in dem Dojo einschießen zu können. Diese Art der Qualifikationsrunde gab es auch in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften der Kyudoka ab 5. Dan.
Im Hintergrund auf der Tafel nur die Startnummern der besten Schützinnen (1-10).
O -> Treffer; X -> Fehlschuss.

Fast 8 Stunden Kyudo live bei Youtube: Studentenmeisterschaften in Fukuoka am 3. Oktober 2023. Auch dort kocht man nur mit Wasser: Die X - bedeuten Fehlschuss... Treffer werden mit einem O gekennzeichnet...

https://www.youtube.com/@FukuokaSports
Die nächsten Termine 04.10. - nachts um 02 Uhr... live...

Peter Knipper (jetzt: Kyudo Nagold) hat diese Zeichnung vor Jahren für seine Anfänger des Möhnesee-Dojos erstellt, die etwas handwerklich begabt sind.
Anstelle des Lederrestes kann wohl auch ein für den Tennisschläger produziertes Griffband herhalten. Ich würde auch an der Vorderseite die Kanten leicht fasen (brechen).
Der Querschnitt des Griffes ist hier rechteckig, er kann aber auch leicht trapezförmig - wie bei japanischen Modellen - gestaltet werden, wobei dann die etwas schmalere Seite zum Schützen zeigt.
Dem Bereich des Tenmonkin (Herzlinie der linken Hand auf Höhe des kleinen Fingers) besondere Aufmerksamkeit schenken!
Das hier gezeichnete Gomu-jumi hat einen Griffumfang (mit Lederwicklung) von ca. 85 mm und ist besonders geeignet für eine Hand, bei der die Entfernung von Herzlinie zur Fingerspitze des Mittelfingers ca.10,5 cm entspricht. Bei längeren Fingern unter das Griffleder eine Wicklung Pappe kleben, damit der Griff leicht dicker wird.
Hinweise zur individuellen Griffstärke findet man auf der Seite der ungarischen Bogenbauer: https://www.yumi.hu/nemet/bestellung.html