Reinhard

Die Arbeit der Tsunomi ist entscheidend. Im Bereich des Tenouchi stehen nur 10 - 12 cm zur Verfügung, um die Kraft auf den Bogen zu übertragen. Wenn man (physikalisch) den ganzen Bogen betrachtet, sollte man dessen Schwerpunkt kennen: Sehne am Nockpunkt festhalten und den Bogen nach unten kippen lassen. ein am Nockpunkt befindlicher Pfeil zeigt dann nach unten, kurz vor den Beginn der "Vogelschlägerkurve". dort ist der Schwerpunkt des Gesamtsystems.
Dieser Schwerpunkt sollte gedrückt werden (auch bei Shomen, ggf mit etwas Uwaoshi). Bei Heki ist jedoch die Drehung noch einzubeziehen. Dazu eine Linie von Temonkin kl. Finger über die Tsunomi vorstellen. Dann liegt der zu drückende Schwerpunkt ca. 1 Faustbreit rechts vom Bogen am Beginn der oberen Kurve. Das kräftemäßig umzusetzen geht aber nur, wenn das Tsumeai abgeschlossen ist und die Kräfte aus der Körpermitte/dem Rücken stabil weitergeführt werden können.
Zum Üben ggf. mit Klebepunkt den Schwerpunkt markieren... ;-)
@ Peter: ggf. in eigenem Unterpunkt mit Bildern (kann ich auch anliefern) erläutern...

Reinhard

Ein Vorteil dieses Lösens ist auch, dass der Nockpunkt seine Höhe beim Abschuss weitestgehend behält. Dadurch schiebt die Sehne den Pfeil in der ursprünglichen Ebene weiter.
Siehe auch eine Abschusstechnik für den osmanischen Bogen, dabei wird das obere Bogenende bis zur waagerechten zum Ziel gekippt. Dann bleibt auch bei fallender linken Hand der Nockpunkt weiter oben...

Peter

älteres Rundschreiben des DKyB... siehe auch im Skript...
neues Video des DKyB dazu:
https://kyudo.de/fileadmin/videos/Komprimat_1920_1080.mp4

Achtung:
Bei Heki wird der linke Fuß im Ashibumi gesetzt, nachdem der Blick vom Mato (Ziel) auf der Geraden zur vorgesehenen Position des linken Fußes gewandert ist. Dann geht der Blick weiter zur Position des rechten Fußes.
Grund: Der Fußsoldat muss draußen im Gelände einen sicheren Stand zum Schuss finden.

Bei ANKF wandert der Blick mit waagerechter Kopfbewegung zum Pfeil und dann im Augenwinkel leicht nach unten, um den rechten Fuß zu setzen. Manche Shomen-Ryu setzen den rechten Fuß „blind".
Grund: Im fest eingerichteten Dojo mit Holzboden gibt es kein Problem mit unebenem Untergrund.

Peter

5-4-3-nin tachi = Gruppe von 5-4-3-Personen
Bewegungsform der abknieenden Schützen bei Prüfungen

Gerd hat die Bewegungsform (Taihai) einmal sehr übersichtlich und farbig dargestellt.
Bitte einmal ansehen - wenn Fragen auftauchen, bitte beim Training melden!
[Ein Schütze, der nicht abknien kann, findet seine Bewegungsform (Zurückgehen nach dem Haya) im Skript.]

Peter
Peter

Aus einem Internetvideo: Eine Anfängerin berichtet über ihr Kyudo.
Die Abbildung zeigt den Augenblick im Zanshin, die umgeschlagene Sehne ist vor der Schulter erkennbar.
Was fällt an der Hand/Fingerstellung auf - und verrät ggf. die Anfängerin?

Peter

Die Schützin hat hier das Tenouchi verloren. Der Zeigefinger hat noch vor dem Zanhin zugegriffen und Bogenkontakt, der Daumen dagegen hat den Kontakt mit dem Mittelfinger verloren. Damit geht nicht nur die Kraftübertragung auf den Bogen verloren.
Tipp für Beobachter:
Der Zeigefinger liegt beim Kyudo nie direkt neben dem Mittelfinger und umschließt den Bogengriff. Beim Toriyumi (Greifen des Bogens) ist das zu beachten.